Erstellung des Dokuments zur Brandrisikobewertung gemäß UNI ISO 16732-1 und EN ISO 19353 (Maschinen).

Die Risikobewertung ermöglicht es dem Arbeitgeber, auf Grundlage der Vorgaben von UNI ISO 16732-1 und EN ISO 19353 (Maschinen) die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmer und anderer Personen am Arbeitsplatz zu ergreifen. Diese Maßnahmen umfassen:
  • Risikoprävention
  • Informationen für Arbeiter und andere Anwesende
  • Mitarbeiterschulung
  • technisch-organisatorische Maßnahmen, die auf die Umsetzung der notwendigen Bestimmungen abzielen
Das Dokument muss vom Arbeitgeber regelmäßig überprüft werden und wird nach folgenden Schritten überarbeitet:
  1. strukturelle Anpassungen
  2. Systemanpassungen
  3. neue Kreationen
  4. Aktivierung von Baustellen innerhalb von Gebäuden
  5. organisatorische und funktionale Veränderungen.
Das grundlegende Kriterium bei der Risikobewertung basiert auf der Identifizierung von Gefahren an verschiedenen Arbeitsplätzen, der Analyse von Risikofaktoren und der Abschätzung möglicher Folgen.

Die Brandrisikobewertung berücksichtigt:
a) die Art der Tätigkeit;
b) die gelagerten und gehandhabten Materialien;
c) die am Arbeitsplatz vorhandenen Ausrüstungsgegenstände einschließlich der Einrichtungsgegenstände;
d) die baulichen Merkmale des Arbeitsplatzes einschließlich der Deckmaterialien;
e) die Größe und Gestaltung des Arbeitsplatzes;
f) die Anzahl der anwesenden Personen, seien es Angestellte oder andere Personen, und deren Bereitschaft, im Notfall den Ort zu verlassen.

Die Evaluierung gliedert sich daher in folgende Phasen.

Identifizieren Sie alle Brandgefahren, wie z. B. leicht entzündliche und brennbare Stoffe, Zündquellen und Situationen, die eine schnelle Brandausbreitung begünstigen können. Insbesondere können folgende Faktoren identifiziert werden:
  1. brennbare oder entzündbare Materialien oder Stoffe: große Mengen an Papiermaterialien, Kunststoffen und Erdölprodukten, entzündbaren Flüssigkeiten und Dämpfen, entzündbaren Gasen, explosiven Stoffen, entzündbaren Chemikalien in Kombination mit anderen Stoffen, die möglicherweise vorhanden sind, usw.;
  2. Zündquellen: offene Flammen, Funken, Lichtbögen, Oberflächen mit hoher Temperatur, elektrostatische Aufladungen, elektromagnetische Felder, veraltete oder nicht normgerechte Maschinen, Systeme und Geräte usw.;
  3. Querschnittsfaktoren: stark seismisches Gebiet, Nähe zu anderen Brandgefahrenbereichen, falsche Arbeitsmethoden, mangelnde Wartung von Maschinen und Anlagen usw.
  4. Identifizieren Sie die Arbeiter und andere Personen, die sich am Arbeitsplatz aufhalten und Brandgefahren ausgesetzt sind, wobei besonderes Augenmerk auf die maximal vorhersehbare Personendichte, die mögliche Anwesenheit von gelegentlichen Besuchern, externen Personen, die mit dem Arbeitsplatz und den Notfallverfahren nicht vertraut sind, aber während des jeweiligen Ereignisses anwesend sind, behinderten Personen, Arbeitern, deren Arbeit in Bereichen mit besonderem Brandrisiko ausgeführt wird, oder Arbeitern, die ihre Arbeit in Räumen oder Bereichen ausführen, die vom Rest des Arbeitsplatzes isoliert sind;
  5. Beseitigung oder Verringerung von Brandgefahren;
  6. Beurteilung des verbleibenden Brandrisikos;
  7. Überprüfung der Angemessenheit der bestehenden Sicherheitsmaßnahmen oder Ermittlung zusätzlicher Vorkehrungen und Maßnahmen, die erforderlich sind, um verbleibende Brandrisiken zu beseitigen oder zu verringern.
Zum Beispiel:
  • Ein effizientes System von Notausgängen und Fluchtwegen gemäß Anhang IV des Gesetzesdekrets 81/08 und den nachfolgenden Änderungen11 sowie der Norm UNI ISO 16732-1 / EN ISO 19353 (Maschinen) einzurichten;
  • geeignete Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass Brände allen am Arbeitsplatz anwesenden Personen schnellstmöglich gemeldet werden;
  • Feuerlöschgeräte und automatische und/oder manuelle Löschanlagen installieren;
  • sicherstellen, dass alle Feuerwehrfahrzeuge, -geräte und -vorrichtungen dauerhaft in einwandfreiem Zustand gehalten werden;
  • sicherstellen, dass alle Notausgänge und Fluchtwege regelmäßig überprüft werden, damit sie im Bedarfsfall jederzeit und einwandfrei nutzbar sind;
  • sicherstellen, dass alle Brandmelde- und Alarmgeräte einer ständigen Überwachung und regelmäßigen Funktionsprüfung unterzogen werden, um sicherzustellen, dass sie im Laufe der Zeit eine angemessene Effizienz beibehalten;
  • Stellen Sie sicher, dass die Arbeiter eine umfassende Schulung und Information über die Brandgefahren im Zusammenhang mit ihren Tätigkeiten und spezifischen Aufgaben, über die am Arbeitsplatz getroffenen Präventionsmaßnahmen, über die Lage der Fluchtwege, über die im Brandfall zu befolgenden Verfahren, über die Vorgehensweise bei der Alarmierung von Notdiensten usw. erhalten.
Die Norm UNI ISO 16732-1:2020 bildet die konzeptionelle Grundlage für die Brandrisikobewertung, indem sie die Grundsätze für die Quantifizierung und Interpretation von Brandrisiken festlegt. Diese Grundsätze gelten für alle brandbezogenen Phänomene und alle Endnutzungskonfigurationen und sind somit auf alle Arten von Brandszenarien anwendbar.
Wahrscheinlichkeit ist die mathematische Darstellung von Unsicherheit, und die Risikobewertung ist die Form der Brandschutzanalyse, die am häufigsten Wahrscheinlichkeiten verwendet und daher alle Arten von Unsicherheit am umfassendsten berücksichtigt.

Der Risikobewertung gehen zwei grundlegende Analysen voraus:

• Definition eines Szenarios, einschließlich der zu erreichenden Brandschutzziele und der Gegenstände der Brandrisikobewertung sowie der damit verbundenen Fakten oder Annahmen; und
• Identifizieren Sie die verschiedenen Gefahren, die zu beurteilen sind. Eine „Gefahr“ ist etwas, das das Potenzial hat, Schaden zu verursachen.

Zu den Themen der Brandrisikobewertung gehören die Planung und Kontrolle aller Teile der bebauten Umwelt, wie z. B. Gebäude oder andere Bauwerke.
Eine Brandrisikobewertung eines Projekts besteht aus einer Risikoanalyse, beispielsweise einer Analyse der zu erwartenden Häufigkeit und Schwere von Schäden, die sich aus gestalterischen Entscheidungen ergeben, kombiniert mit einer Bewertung der Akzeptabilität dieser Risiken.
Die Brandrisikobewertung kann zur Unterstützung jeder Entscheidung im Zusammenhang mit der Brandverhütung oder dem Brandschutz neuer oder bestehender bebauter Umgebungen, wie z. B. Gebäude, herangezogen werden, bei denen probabilistische Aspekte, wie z. B. die Brandentstehung oder die Zuverlässigkeit von Brandverhütungsmaßnahmen, von Bedeutung sind.
Die Brandrisikobewertung kann auch verwendet werden, um die Einhaltung der Bauvorschriften zu gewährleisten, das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer vorgeschlagenen Risikominderung zu beurteilen oder das akzeptable Risiko für schwere Ereignisse zu untersuchen.
Die Brandrisikobewertung kann auch zur allgemeinen Orientierung oder zur Unterstützung bei der Auswahl von Szenarien und anderen Elementen einer deterministischen Analyse herangezogen werden.

Gemäß UNI ISO 16732-1 und EN ISO 19353 (Maschinen) „beurteilt der Arbeitgeber im Risikobewertungsdokument das Brandrisiko des Arbeitsplatzes und gegebenenfalls einzelner Teile des Arbeitsplatzes selbst und ordnet dieses Risiko einer der folgenden Kategorien zu:

a) Hohes Risikoniveau: Arbeitsplätze oder Teile davon, bei denen aufgrund des Vorhandenseins besonders leicht entzündlicher Stoffe und/oder lokaler und/oder betrieblicher Bedingungen eine erhebliche Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Bränden mit hoher Wahrscheinlichkeit der Flammenausbreitung besteht.

b) Mittleres Brandrisiko: Arbeitsplätze oder Teile davon, in denen brennbare Stoffe vorhanden sind und/oder die örtlichen und/oder betrieblichen Bedingungen die Entstehung von Bränden begünstigen können, in denen jedoch im Brandfall die Wahrscheinlichkeit einer Brandausbreitung als begrenzt eingeschätzt wird. Beispielsweise gelten die in Anhang I des Präsidialdekrets 151/2011 aufgeführten Tätigkeiten als Arbeitsplätze mit mittlerem Brandrisiko.

c) Geringes Risiko: Arbeitsplätze oder Teile davon, an denen schwer entzündliche Stoffe vorhanden sind und die örtlichen und betrieblichen Bedingungen ein geringes Brandrisiko bergen und die Ausbreitungswahrscheinlichkeit im Brandfall als begrenzt eingeschätzt wird. Im Allgemeinen Orte, die nicht als mittleres oder hohes Risiko eingestuft werden können, an denen in der Regel brennbare Materialien in geringen Mengen oder schwer entzündliche Stoffe vorhanden sind und die Betriebsbedingungen ein geringes Brandrisiko und eine geringe Brandausbreitungswahrscheinlichkeit bieten.